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Elias Lönnrot

9.4.1802 Sammatti – 19.3.1884 Sammatti

1827 Magister der Philosophie, Akademie zu Turku

1830 Kandidat der Medizin, 1832 Doktor der Medizin, Kaiserliche Alexander-Universität

1853–1862 Professor für Finnische Sprache und Literatur, Kaiserliche Alexander-Universität

1828–1844 Liedersammel- und Forschungsreisen

1833–1843 und 1849–1854 Bezirksarzt, Kajaani

Bild: Helsingin yliopistomuseo
Autorinnen: Kaarina Pitkänen-Heikkilä und Suvi Uotinen (Hrsg.)
Übersetzerin:
Päivi Ylönen

Aufklärer des Volkes und Entwickler der Sprache

Elias Lönnrot stammte aus einer Handwerkerfamilie in Süd-Finnland. Als er später Volksdichtung sammelte und als Arzt tätig war, lebte und arbeitete er weiterhin unter dem einfachen Volk. Besonders in seinen Briefen aus der Zeit, als er im nordostfinnischen Kajaani lebte, kann man lesen, wie er sich Sorgen darüber machte, dass die finnischen Bauern ungebildet, abergläubisch, trunksüchtig und geistig primitiv seien. Die Sorge hat ihn dazu geführt, dass er später die Aufklärung des Volkes für eine seiner Prioritäten hielt.

Lönnrot glaubte, dass die Bildung in der eigenen Muttersprache der Schlüssel zur Aufklärung des Volkes sei. Er wusste aus eigener Erfahrung, wie schwer es für einen finnischsprachigen Jungen gewesen war, auf Schwedisch zu studieren. Der größte Teil seiner Arbeit für die Entwicklung der finnischen Sprache war es, die finnischen Ausdrucksmittel so zu erweitern, dass man in den Schulen und auch an der Universität anfangen könnte, auf Finnisch zu unterrichten. Er übersetzte juristische und botanische Literatur und verfasste finnischsprachige Terminologie insbesondere für Medizin, Mathematik und Grammatik.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden seine Bemühungen belohnt: Am Maifeiertag 1858 konnte Elias Lönnrot als Vorsitzender der ersten finnischsprachigen Doktordisputation an der Kaiserlichen Alexander-Universität und als Betreuer des Doktoranden Rietrikki Polén, der seine Dissertation über die finnische Literaturgeschichte geschrieben hatte, fungieren.

Bild: Museovirasto.​
Bild: Museovirasto.​

 

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