1840 Magister der Philosophie, 1844 Lizenziat und 1847 Doktor der Philosophie, Kaiserliche Alexander-Universität
Schriftsteller
1842–1860 Redakteur bei der schwedischsprachigen Zeitung Helsingfors Tidningar
1846–1850 temporärer Bibliotheksassistent, Universitätsbibliothek 1854–1863 Außerordentlicher Professor für Finnische Geschichte, 1863–1875 Professor für die Geschichte Finnlands, Russlands und der Nordischen Länder, Kaiserliche Alexander-Universität
1875–1878 Rektor, Kaiserliche Alexander-Universität
Ehrungen
Ehrenmitglied der Finnischen Literaturgesellschaft und der Gesellschaft für Schwedische Literatur in Finnland
1877 Ritter II. Klasse des russischen Ordens der Heiligen Anna
1878 Titel Valtioneuvos (Staatsrat)
Schneeballschlachten, Studentenleben und ein vielseitiges Studium
Um sich an der Universität immatrikulieren zu können, musste Zacharias Topelius zunächst seine Abiturprüfung ablegen, welche er am 5. Juni 1833 mit durchschnittlichen Ergebnissen bestand. Sein mit cum laude approbatur benotetes Abiturzeugnis war vielleicht kein Zeichen für eine Zukunft als berühmter Schriftsteller, sondern vielmehr Zeugnis der lässigen Einstellung des jungen Topelius gegenüber der Schule Auch Topelius‘ Lehrer, Rhetorikdozent Johan Ludvig Runeberg, stand den Vorbereitungen seines Schülers auf die Abiturprüfungen nicht besonders streng gegenüber. Es scheint, als wäre Topelius die meiste Zeit in der Stadt herumgelaufen, hätte Bürger mit Schneebällen beworfen und sich mit seinen Mitbewohnern geprügelt.
Doch hinter den Schneeballschlachten in den Straßen des Helsinkier Stadtteils Kruununhaka und dem Wein- und Grogtrinken in den Cafés der jungen Hauptstadt steckt ein wissensdurstiger junger Mann. Bereits zu seiner Schulzeit in Oulu las Topelius gern Romane in der Bibliothek seiner Tante, und das in dem Maße, dass ihn seine Eltern vor übermäßigem Lesen warnten. Die Warnungen stießen allem Anschein nach auf taube Ohren. Topelius‘ Tagebucheinträge aus der Studienzeit sind voll von Verweisen auf noch heute bekannte Schriftsteller, wie Goethe, Schiller, Walter Scott, Fredrika Bremer und Carl Jonas Love Almqvist, aber auch auf vergessene Größen, wie Edward Bulwer-Lytton. Zu Topelius‘ Leseerfahrungen gehörten auch viele Klassiker, darunter die Originalfassung der Ilias sowie lateinische Dichtung von Vergil und Horaz. Sein Leseinteresse spiegelte sowohl sein klassisches Bildungsideal als auch die Begeisterung für neue populäre Prosaliteratur wieder.
Untrennbarer Teil des Studentenlebens in den 1830er Jahren waren die Studentennationen. Das sind Zusammenschlüsse von Studierenden meist mit demselben geografischen Hintergrund. Nationen bieten Studierenden die Möglichkeit, gemeinsam Freizeitaktivitäten zu organisieren und an solchen teilzunehmen. Auch Topelius schloss sich unmittelbar nach seiner Immatrikulation der österbottnischen Nation (finn. Pohjalainen osakunta) an. Dort trat er als zweiter Tenor in den Gesangsverein ein und nahm von Beginn an an Versammlungen und Feiern teil, obgleich diese zu Ehren H. G. Porthans veranstaltet wurden oder einfach nur das laufende Semester feierten. Auch der Redaktion der Nationszeitung trat er schon früh bei. Als öffentlicher Redner tat Topelius im Jahr 1840 auf der Jahresfeier seiner Studentennation seine ersten Schritte. Die Nation spielte für Topelius während seiner Studienzeit eine wichtige Rolle als intellektuelle Arena, Diskussionsforum und Übungsfeld für soziale Gewandtheit.
Das Studium sah ein breites Repertoire an Studienfächern vor. Als Topelius im Jahr 1840 seinen Abschluss als Magister der Philosophie machen wollte, musste er sich in elf verschiedenen Fächern einer mündlichen Prüfung von sage und schreibe zehn Prüfern unterziehen. Er absolvierte Prüfungen in Physik, Astronomie, Mathematik, Chemie, Botanik, Zoologie, Geschichte, Griechischer Literatur, Orientalischer Literatur, Poetik, Rhetorik, Wissenschaftsgeschichte und Philosophie. Nachdem Topelius am 12. Mai seine Abschlussprüfung auf Lateinisch und im Beisein aller Prüfer abgelegt hatte, wurde sein Abschluss mit der Beurteilung admodum dignis anerkannt, was so viel wie „er ist [seiner Magisterwürde] würdig” bedeutet.
Quellenangaben und eine Auswahl schwedischsprachiger Literatur:
Nyberg, Paul, Zachris Topelius. En biografisk skildring, Helsingfors: Söderströms 1949Topelius, Zacharias, Självbiografiska anteckningar, utg. Paul Nyberg, Helsingfors: Schildts och Stockholm: Bonniers 1922
Topelius, Zacharias, Ljungblommor, utg. Carola Herberts under medverkan av Clas Zilliacus, ZTS I, SSLS 742, Helsingfors: Svenska litteratursällskapet och Stockholm: Atlantis 2010
Topelius, Zacharias, Finland framställdt i teckningar, utg. Jens Grandell och Rainer Knapas, ZTS XII, SSLS 747, Helsingfors: Svenska litteratursällskapet och Stockholm: Atlantis 2011
Topelius, Zacharias, Noveller, utg. Pia Forssell, ZTS IV, SSLS 770, Helsingfors 2012
Zacharias Topelius, Hertiginnan af Finland och andra historiska noveller, utg. Forssell, Pia, ZTS V, SSLS 782, Helsingfors 2013
Vasenius, Valfrid, Zacharias Topelius. Hans lif och skaldegärning I–VI, Helsingfors: Edlunds I–III 1912–1918, Schildts IV–VI 1924–30 och Stockholm: Bonniers I–V 1913–1927
Von
Autor: Eliel Kilpelä (Tomas Sjöblom, Hrsg.). Übersetzerin: Hanna-Emilia Ronigkeit.
1840 Magister der Philosophie, 1844 Lizenziat und 1847 Doktor der Philosophie, Kaiserliche Alexander-Universität
Schriftsteller
1842–1860 Redakteur bei der schwedischsprachigen Zeitung Helsingfors Tidningar
1846–1850 temporärer Bibliotheksassistent, Universitätsbibliothek 1854–1863 Außerordentlicher Professor für Finnische Geschichte, 1863–1875 Professor für die Geschichte Finnlands, Russlands und der Nordischen Länder, Kaiserliche Alexander-Universität
1875–1878 Rektor, Kaiserliche Alexander-Universität
Ehrungen
Ehrenmitglied der Finnischen Literaturgesellschaft und der Gesellschaft für Schwedische Literatur in Finnland
1877 Ritter II. Klasse des russischen Ordens der Heiligen Anna
1878 Titel Valtioneuvos (Staatsrat)