1840 Magister der Philosophie, 1844 Lizenziat und 1847 Doktor der Philosophie, Kaiserliche Alexander-Universität
Schriftsteller
1842–1860 Redakteur bei der schwedischsprachigen Zeitung Helsingfors Tidningar
1846–1850 temporärer Bibliotheksassistent, Universitätsbibliothek 1854–1863 Außerordentlicher Professor für Finnische Geschichte, 1863–1875 Professor für die Geschichte Finnlands, Russlands und der Nordischen Länder, Kaiserliche Alexander-Universität
1875–1878 Rektor, Kaiserliche Alexander-Universität
Ehrungen
Ehrenmitglied der Finnischen Literaturgesellschaft und der Gesellschaft für Schwedische Literatur in Finnland
1877 Ritter II. Klasse des russischen Ordens der Heiligen Anna
1878 Titel Valtioneuvos (Staatsrat)
Im Zusammenhang des Helsinki-Besuchs des Zaren Nikolaus I. im März 1854 wurde Zacharias Topelius zum außerordentlichen Professor der Geschichte ernannt. Die Ernennung war sowohl überraschend, da Topelius sich nicht um das Amt beworben hatte, als auch außergewöhnlich, da das Amt wie für ihn geschaffen war.
Hinter der außergewöhnlichen Wahl zum Universitätsprofessor verbergen sich sowohl eine andere Amtseinsetzung als auch die Beziehungen des Freundes Fredrik Cygnaeus. Gegen Ende des Jahres 1851 war Topelius zum Geschichtslehrer am Vasa gymnasium ernannt worden. Der Prozess war unter anderem aufgrund von Beschwerden der anderen Bewerber und des Großbrandes von Vaasa nicht einfach. Topelius war nicht vollkommen zufrieden mit seiner Ernennung, die er mit einer Versetzung nach „Van-Diemens-Land“ (heute Tasmanien) verglich. Auch seine Freunde waren wenig begeistert. Sowohl Johan Ludvig Runeberg als auch Cygnaeus kritisierten die Entsendung der jungen Begabung in eine so abgelegene Gegend. Doch der Großbrand von Vaasa und die ihm bewilligte Beurlaubung boten Topelius etwas Aufschub.
Im Frühjahr 1854 war die Situation folgende: Topelius hatte eine Mietwohnung in Jakobstad, wohin das Gymnasium nach dem Großbrand von Vaasa verlegt worden war, und hätte das Lehramt im Herbst antreten können. Der junge Professor Fredrik Cygnaeus hatte enge Kontakte zu höheren politischen Kreisen, unter ihnen zu Ministerstaatssekretär Graf Alexander Armfeldt. In seiner Autobiografie Självbiografiska anteckningar erzählt Topelius, wie Cygnaeus ihn gefragt habe, welches Amt an der Universität er gern hätte. Topelius hatte halb aus Spaß geantwortet, dass er gern Lektor der schwedischen Sprache wäre. Allerdings sah Armfeldt dies nicht als Beförderung an, da Topelius als Geschichtslehrer am Gymnasium schon ein Lektorat innehatte. Stattdessen schlug er dem Universitätkanzler, Thronfolger Alexander II. vor, dass Topelius zum außerordentlichen Professor der Geschichte ernannt werden sollte.
Die Ernennung war außer für Topelius, der so in Helsinki bleiben konnte, auch eine Freudennachricht für größere Kreise, die ein Interesse an der finnisch-nationalen Entwicklung hatten. In diesen Kreisen sah man die Ernennung von Topelius zum außerordentlichen Professor der Geschichte als Fortschritt für die Entwicklung der finnischen Nation. Das außergewöhnliche Ernennungsverfahren in Kombination mit Topelius‘ loyaler politischer Orientierung und seiner patriotischen, für russische Angelegenheiten sprechenden Dichtung führte dazu, dass er in einigen Kreisen für ein gekauftes Sprachrohr der russischen Propaganda gehalten wurde. Die Diskussion in der Presse trug dazu bei, dass Topelius in immer höherem Maße als Russland gegenüber gefügig angesehen wurde, was ihn schwer verletzte. Andererseits begann mit seiner Ernennung eine lange Berufslaufbahn an der Universität, die durch das Rektorenamt in den Jahren 1875–1878 sowie den Staatsratstitel zu Ende seiner Amtszeit gekrönt wurde.
Quellenangaben und eine Auswahl schwedischsprachiger Literatur:
Nyberg, Paul, Zachris Topelius. En biografisk skildring, Helsingfors: Söderströms 1949
Topelius, Zacharias, Självbiografiska anteckningar, utg. Paul Nyberg, Helsingfors: Schildts och Stockholm: Bonniers 1922
Topelius, Zacharias, Ljungblommor, utg. Carola Herberts under medverkan av Clas Zilliacus, ZTS I, SSLS 742, Helsingfors: Svenska litteratursällskapet och Stockholm: Atlantis 2010
Topelius, Zacharias, Finland framställdt i teckningar, utg. Jens Grandell och Rainer Knapas, ZTS XII, SSLS 747, Helsingfors: Svenska litteratursällskapet och Stockholm: Atlantis 2011
Topelius, Zacharias, Noveller, utg. Pia Forssell, ZTS IV, SSLS 770, Helsingfors 2012
Zacharias Topelius, Hertiginnan af Finland och andra historiska noveller, utg. Forssell, Pia, ZTS V, SSLS 782, Helsingfors 2013
Vasenius, Valfrid, Zacharias Topelius. Hans lif och skaldegärning I–VI, Helsingfors: Edlunds I–III 1912–1918, Schildts IV–VI 1924–30 och Stockholm: Bonniers I–V 1913–1927
Von
Autor: Eliel Kilpelä (Tomas Sjöblom, Hrsg.). Übersetzerin: Hanna-Emilia Ronigkeit.
1840 Magister der Philosophie, 1844 Lizenziat und 1847 Doktor der Philosophie, Kaiserliche Alexander-Universität
Schriftsteller
1842–1860 Redakteur bei der schwedischsprachigen Zeitung Helsingfors Tidningar
1846–1850 temporärer Bibliotheksassistent, Universitätsbibliothek 1854–1863 Außerordentlicher Professor für Finnische Geschichte, 1863–1875 Professor für die Geschichte Finnlands, Russlands und der Nordischen Länder, Kaiserliche Alexander-Universität
1875–1878 Rektor, Kaiserliche Alexander-Universität
Ehrungen
Ehrenmitglied der Finnischen Literaturgesellschaft und der Gesellschaft für Schwedische Literatur in Finnland
1877 Ritter II. Klasse des russischen Ordens der Heiligen Anna
1878 Titel Valtioneuvos (Staatsrat)