Georg Henrik von Wright
Humanist/in des Tages

Georg Henrik von Wright

In einem Brief an seinen Freund Ludwig Wittgenstein erzählt der 23-jährige Georg Henrik von Wright, eine Melodie gefunden zu haben, die ihn in das Reich der Gedanken führe. Er fürchte jedoch, nicht ans Ziel zu kommen. Das Suchen führte ihn zu einer einzigartigen Karriere. Er wurde einer der bedeutendsten Vertreter der logisch-analytischen Richtung der Philosophie, aber auch einer der führenden skandinavischen Humanisten und Intellektuellen seiner Zeit.

Georg Henrik von Wright

Georg Henrik von Wright
14.6 1916, Helsinki – 16.6 2003, Helsinki

1937 Magister der Philosophie (Philosophie), 1941 Lizenziat, 1953 Doktor, Universität Helsinki
1948 M. A., University of Cambridge

1943 Dozent der Philosophie, Universität Helsinki
1943–1961 Professor der Philosophie (schwedischsprachig)
1946–1959 stellvertretender Professor der Philosophie, Åbo Akademi
1948–1951 Professor der Philosophie, Trinity College, University of Cambridge
1965–1977 Professor-at-Large, Cornell  University
1961–1986 Mitglied der Akademie von Finnland, 1968–1970 Vorsitzender
1969–1977 Kanzler, Åbo Akademi

Mehrere Perioden als stellvertretender Professor (Praktische und Theoretische Philosophie) an der Universität Helsinki
Gastprofessor in Cornell, Los Angeles, Pittsburgh, Karlsruhe und Leipzig

Forschungsschwerpunkte:
Philosophische Logik, Werttheorie und -ethik, Kulturphilosophie, Philosophie der Normen, der Geisteswissenschaften und des Bewusstseins.

Posthume Veröffentlichung von Wittgensteins Werken sowie damit verbundene Forschung

Veröffentlichungen, Forschungsprojekte und sonstige wissenschaftliche Aktivitäten

Preise und Auszeichnungen
2002 Critical European Prize
1998 Tage-Danielsson-Preis
1993 Selma Lagerlöfs Literaturpreis
1989 erster nordischer Philosoph, dem ein Band der Reihe Library of Living Philosophers gewidmet wurde
1987 Karl-Emil-Tollanders-Preis
1986 Großer Preis der Schwedischen Akademie
1986 Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung
1982 Kulturpreis der Stiftung Svenska Kulturfonden
1976 Internationaler Wihuri-Preis

Bild: Helsingin yliopistomuseo
Autor: Bernt Österman (Tomas Sjöblom, toim.)
Übersetzer:
Uwe Dirksen

 

 

Als Georg Henrik von Wright Anfang 1949 allein den Fluss Cam entlang wanderte, bekam er plötzlich eine umwerfende Idee: Die formalen Beziehungen zwischen den Begriffen „irgendein“, „kein“ und „alle“ schienen die gleichen wie die zwischen „möglich“, „unmöglich“ und „notwendig“ zu sein. Von Wright bemerkte sofort, dass er eine neue Möglichkeit gefunden hatte, die Logik der modalen Begriffe zu entwickeln. Später im selben Jahr entdeckte er, dass man dieselbe Analogie auch für die drei Begriffe „erlaubt“, „verboten“ und „erforderlich“ gebrauchen könnte. Damit schuf er die Grundlage der deontischen Logik, die sein bekanntester Beitrag als Logiker werden sollte.

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