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Juhani Härmä

21.5.1949, Helsinki

1974 Magister der Philosophie (Romanische Philologie)
1977 Lizenziat der Philosophie (Romanische Philologie)
1979 Doktor der Philosophie (Romanische Philologie), Universität Helsinki

1998- Professor für Romanische Philologie, Universität Helsinki

1977-1980 Forschungsassistent der humanistischen Arbeitsgemeinschaft Finnlands und 1980-1983 wissenschaftlicher Mitarbeiter
1983-1985 Professor für Romanische Philologie und 1980- Privatdozent, Universität Jyväskylä
1985-1998 Assistenzprofessor für Romanische Philologie an der Universität Helsinki
1991-1994 Gastprofessor an der Universität Paris III für finnische Sprache und Kultur

Veröffentlichungen, Forschungsprojekte und sonstige wissenschaftliche Tätigkeiten
Forschungsthemen: Syntax im Altfranzösischen und  im modernen Französisch, kontrastive Sprachforschung Französisch-Finnisch sowie Textforschung. In letzter Zeit interessiert sich Härmä für die Sprachverwendung der französischen Sprache in Finnland im Laufe des letzten Jahrhunderts; besonders interessant findet er die französischsprachigen Briefe, die Finnen einander geschrieben haben.

Auszeichnungen:
Ritter im Orden der Akademischen Palmen (Chevalier dans l'Ordre des Palmes Académiques), Frankreich 1991.
Nationaler Verdienstorden Frankreichs 2000.
Mitgliedschaft in einer wissenschaftlichen Gesellschaft: Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften 2001.


Autoren: Juhani Härmä und Riitta-Ilona Hurmerinta (Hrsg.)
Übersetzerin: Sonja Vuorsalo

Die französische Sprache in Finnland in vergangenen Jahrhunderten

Professor Dr. Juhani Härmä hat in den letzten Jahren Material erforscht, das sich als eine Fundgrube erwiesen hat. Vor ein paar Jahren erfuhr Härmä von Professor Matti Klinge, dass es im finnischen Nationalarchiv in Helsinki Briefe gibt, die Finnen einander auf Französisch geschrieben haben. Es ist schwer, die Gesamtmenge und Art der Briefe herauszufinden, aber im Nationalarchiv findet man Tausende von ihnen.

Die Briefe sind in vielerlei Hinsicht für einen Sprachforscher von Interesse. Obwohl die Briefe, die Härmä untersucht hat, interessant sind, haben sie wahrscheinlich aufgrund der französischen Sprache wenig Aufmerksamkeit erweckt. Außer den Briefen gibt es im Nationalarchiv auch andere Beweise dafür, dass Französisch hauptsächlich für die schwedischsprachige Elite Finnlands die Kommunikations- und Kultursprache war. Französisch sieht man zum Beispiel in den Widmungen der Dissertationen an der Akademie zu Turku, die im 17. Jahrhundert geschrieben wurden.

Auch aus sprachwissenschaftlicher Sicht sind die Briefe interessant: Ein interessantes Phänomen ist das sogenannte Codeswitching, bei dem Französisch und Schwedisch in einem Brief parallel benutzt werden. Der Schreiber oder die Schreiberin fängt an, den Brief auf Schwedisch zu schreiben, und beendet ihn dann auf Französisch. Die schwedischsprachigen Briefe enthalten oft viele französische Wörter und Ausdrücke. Obwohl es im 17. Jahrhundert wenig Lehrbücher und anderes Lernmaterial gab, kann man an den französischsprachigen Briefen feststellen, dass man damals die Sprache so gut wie heutzutage oder sogar besser lernen konnte.

Auszug aus einem französischsprachigen Brief, geschrieben von Aurora Karamzi an Marie Linder im Jahr 1860. Finnisches Nationalarchiv, Fotografin: Sirkka Lauerma.​
Auszug aus einem französischsprachigen Brief, geschrieben von Aurora Karamzi an Marie Linder im Jahr 1860. Finnisches Nationalarchiv, Fotografin: Sirkka Lauerma.​

 

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