Marjatta Väänänen
Humanist/in des Tages

Marjatta Väänänen

Marjatta Väänänen kann auf eine lange Karriere als Journalistin, Politikerin und Meinungsbildnerin zurückblicken. In Erinnerung geblieben ist sie als Ministerin, die ihr Ressort mit straffer Hand führte, die kulturelle Vielfalt gegen den prosowjetischen Flügel der finnischen Kommunisten verteidigte und sich für Verbesserungen der Lage der Hausfrauen einsetzte. Als Anhängerin der Nordischen Zusammenarbeit war sie eine Anwältin der finnischen Auswandererkinder, die in ihrer neuen Heimat Schweden die Schule besuchten. Väänänen war auch eine Aktivistin der Frauenbewegung, u. a. im Zentralverband der Frauenorganisationen. Im Jahr 1994 wurde ihr der Ehrentitel einer Ministerin verliehen.

Marjatta Väänänen

Helmi Marjatta Väänänen (geb. Kittilä)
9.8.1923, Jyväskylä

1949 Magistra der Philosophie (Literatur, Kunstgeschichte, Deutsch) Universität Helsinki

1949–1952 Kulturredakteurin des Nachrichtenzentrums des Landbunds, 1949–1972 Theaterkritikerin, 1952–1963 freie Journalistin
1963–1970 Kulturredakteurin der Zeitschrift Kotiliesi
1972–1975 Bereichsleiterin Öffentlichkeitsarbeit, Valio
1975–1986 Abteilungsleiterin, Valio

1975–1991 Abgeordnete der Zentrumspartei
4.9.1972–13.6.1975 Zweite Unterrichtsministerin in Kalevi Sorsas erstem Kabinett
29.9.1976–15.5.1977 Unterrichtsministerin in Martti Miettunens drittem Kabinett
19.2.1982–6.5.1983 Zweite Ministerin für Soziales in Kalevi Sorsas drittem Kabinett
1978 und 1982 Wahlfrau bei der Wahl des Staatspräsidenten
1976–1984 Mitglied des Stadtrats von Helsinki

Veröffentlichungen:
Maaseudun nainen (‚Die Frau vom Lande‘), 1956
Sadekesän kirjeitä (‚Briefe eines Regensommers‘), 1974
Suoraan eestä Suomenmaan (‚Geradeaus für Finnland‘), 1996
1978–2013 Kolumnistin Heikintytär der Zeitung Maaseudun Tulevaisuus

Foto: Archiv der Zentrumspartei und des ländlichen Raums
Text: Tiia Niemelä
Übersetzer: Uwe Dirksen