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Juhani Aho

Juhani ”Jussi” Aho (bis 1907 Johannes Brofeldt)

Geb. am 11.9.1861 in Lapinlahti
Gest. am 8.8.1921 in Helsinki

1907 Ehrendoktor der Philosophie, Kaiserliche Alexander-Universität

Schriftsteller, Redakteur und Übersetzer

Bild: Museovirasto
Autor: Tero Juutilainen
Übersetzer: Uwe Dirksen

Der erste Künstler am Tuusula-See

Johannes Brofeldt, der später unter dem Namen Juhani Aho bekannt wurde, wurde 1861 in Lapinlahti in eine pietistische Familie geboren. Von Lapinlahti führte sein Weg durch das Gymnasium von Kuopio nach Helsinki, an die Kaiserliche Alexander-Universität, wo er sich immatrikulierte, um die finnische Sprache, Literatur und Geschichte zu studieren.

Neben seinem Studium begann er seine Karriere als Schriftsteller. Die lebhafte Zeitungskultur der 1880er Jahre bot Juhani Aho die Möglichkeit, gleichzeitig neben dem Studium zu arbeiten, aber auch eine gute Möglichkeit, Entwürfe seiner Texte zu veröffentlichen und dadurch Reaktionen zu sammeln.

Die Presse wirkte auch als eine Bühne der Politik, was dem jungen und radikalen Aho passte. Ahos Verhältnis zu Zeitungen bestand sein Leben lang, sowohl im Beruf eines Journalisten als auch in der Rolle des Gründers von Zeitungen. Die bekannteste Zeitung, deren Mitbegründer Aho war, war die Vorgängerin der jetzigen Tageszeitung Helsingin Sanomat, die Päivälehti (‚Tageszeitung‘).

Juhani Aho schloss sein Studium an der Universität nie offiziell ab, sondern gab das Studium 1884 auf und wurde freier Schriftsteller und Journalist. In die hier beginnende Periode fallen Ahos bekannteste und am meisten gelobte Werke wie Rautatie (dt. Die Eisenbahn), Papin tytär (dt. Die Pfarrerstochter) und Papin rouva (‚Die Pfarrersfrau‘).

Die Gründung einer Familie und Befestigung des Lebens wurden nach einer Reise nach Paris am Anfang der 1890er Jahre aktuell. Er verheiratete sich 1891 mit der Kunstmalerin Venny Soldan und sie zogen Ende des Jahrhunderts an das Ufer des Tuusula-Sees. Später zogen auch andere Künstlerseelen an den See, wie Eero Järnefelt und Jean Sibelius.

Die Jahrhundertwende und die von Russland auf Finnland gerichteten Unterdrückungsperioden zogen Aho wieder zur Politik. Aho bezog radikal Stellung und musste deswegen das Land mit seiner Familie für ein Jahr verlassen. Das Jahr verbrachte er in Österreich und Italien. Das Ergebnis waren viele Texte, von Reisebüchern bis Prosa.

Mit der Reise und dem Schaffen während dieser Zeit begann eine neue Phase in Juhani Ahos Leben.

Aho wurde Vorstandsmitglied des Finnischen Nationaltheaters und erhielt zahlreiche ehrenamtliche Aufgaben, unter anderem im Finnischen Schriftstellerverband und in der Finnischen Literaturgesellschaft. Durch seine Ehrenämter konnte er die Finanzierung der Literaturbranche beeinflussen, und besonders die dauerhafte Finanzierung der Übersetzungsarbeit ist teilweise ihm als Verdienst anzurechnen. 1907 wurde Aho von der Kaiserlichen Alexander-Universität die Ehrendoktorwürde verliehen. Er und Paavo Cajander, der zur selben Zeit den Ehrentitel erhielt, waren die ersten Schriftsteller, die die Universität zu Ehrendoktoren ernannte. Im selben Jahr übertrug er seinen Namen ins Finnische, aus Johannes Brofeldt wurde Juhani Aho.

Zu seinem 50. Geburtstag hatte Aho den Status eines nationalen Prominenten erreicht, und sein Geburtstag wurde als nationaler Feiertag gefeiert. Aho war aber nicht selbst als Jubilar in der Hauptstadt, sondern beim Fischfang in Huopana bei Viitasaari. Fischen war ein wichtiges Freizeithobby für ihn geworden, und das blieb es bis zu den 1920er Jahren. Er arbeitete an einem Buch über das Fischen, aber das Buch wurde während seiner Lebenszeit nicht fertig, sondern wurde postum im Jahr 1921 publiziert.

Quellen auf Finnisch:

  • Juhani Niemi, ”Aho, Juhani”. Netzpublikation Nationalbiografie. Abgerufen am 27.3.2015.
  • Wikipedia, ”Juhani Aho”.Wikipedia-Netzpublikation. abgerufen am 27.3.2015.
  • Juhani Ahon Seura ry, ”Juhani Aho”. Netzpublikation. abgerufen am 27.3.2015.
  • Zitat: Juhani Niemi, Netzpublikation Nationalbiografie über Juhani Aho
  • Scott K, "Juhani Aho".
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