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Ilmari Krohn

Ilmari Henrik Reinhold Krohn

Geb. am 8.11.1867 in Helsinki
Gest. am 25.4.1960 in Helsinki

1894 Magister der Philosophie, 1899 Lizenziat der Philosophie (Ästhetik) und 1900 Doktor der Philosophie an der Kaiserlichen Alexander-Universität.

1898–1905 Organist, ab 1900 Dozent an der Kaiserlichen Alexander-Universität, 1911­–1944 Organist der finnischen Kirchengemeinde von Sörnäinen, 1918–1935 Professor für Musikwissenschaft an der Universität Helsinki, Lehrer u. a. am Kirchenmusikinstitut Helsinki, an der finnischen Mädchenschule in Tampere, an der  finnischen Gemeinschaftsschule Tampere, am Musikinstitut Helsinki

1937 Orden der Weißen Rose von Finnland, 1955 Ehrendoktor der Theologie (Helsinki),  1957 Ehrenmitglied der Sibelius-Akademie.

Gründer der Musikwissenschaftlichen Gesellschaft Finnlands, 1916–1939 deren Vorsitzender und 1953 ihr Ehrenmitglied, 1926 Mitglied der Königlichen Musikakademie Stockholm

 

 

Bild: Suomalaisen Kirjallisuuden Seura
Autor: Tero Juutilainen
Übersetzer: Uwe Dirksen

Kantor und Professor

Dass Ilmari Krohn sich für die Turbulenzen der akademischen Welt entschieden hat, war kein Zufall. Sein Vater, Julius Krohn, war zu seiner Zeit einer von den bedeutendsten Folkloreforschern und Kulturliebhabern. Krohns Familie stammte aus Deutschland, aber Julius interessierte sich für die Arbeit von J. V. Snellman und versuchte, seine Familie finnischsprachig zu machen. Aus diesem Grund besuchten seine Kinder, auch Ilmari, die ganze Schulzeit eine finnische Schule. Ilmari lernte trotzdem zusätzlich auch Deutsch, Französisch und Schwedisch. Krohns Sprachgeschicklichkeit war dann auch bei seinem späteren Studium und der Karriere von Nutzen.

Ilmari Krohn ist aber nicht der schriftstellerischen Karriere seines Vaters gefolgt, sondern fand Interesse an Musik, besonders am Klavierspielen. Er hatte unter der Leitung seiner Tante Henriette Nyberg schon als Kind Klavierspielen geübt und tat dies weiterhin sein Leben lang. Henrietta Nyberg hatte ihrerseits in Deutschland, am Leipziger Konservatorium, als eine der ersten finnischen Studenten Klavierspielen studiert.

Nach seiner Immatrikulation an der Universität im Jahre 1885 ging Krohn unter der Leitung von Universitätsmusiklehrer Richard Faltin weiterhin seinem musikalischen Hobby nach. Überdies studierte er noch Geschichte, Ästhetik, Spanisch und Literatur sowie Latein. Es gab noch  keine Professur für Musikwissenschaft damals und sofern auch keinen richtigen Studiengang, obwohl sowohl Chöre als auch Orchester in Kreisen der Universität existierten.

Angesichts des Hintergrunds von Ilmari Krohn ist es keine Überraschung, dass er sich schon während seines Studiums um einen Platz am Leipziger Konservatorium bewarb, um seine Klavierkenntnisse zu verbessern und sich mit dem Komponieren vertraut zu machen. Während seines Studiums traf er auch seine künftige Frau, Emilie von Dittman, die er  im Jahre 1893 heiratete. Ein Jahr später legte er an der Universität Helsinki sein Magisterexamen ab.

Die Familie wuchs schnell und daher musste Ilmari sich eine feste Stelle suchen. Deswegen zog die Familie etwas  weiter nach Norden, nach Tampere, wo Ilmari als Kantor der Alexanderkirche beschäftigt wurde. Neben dem Kantorat war er auch als Lehrer an der Universität Helsinki tätig. Nach dem Ableben seiner Frau zog Ilmari im Jahr 1905 nach Helsinki zurück. Ilmari traf schon im nächsten Jahr seine neue Frau Hilja Haahti.

Krohn machte mit seiner Arbeit an diversen Projekten, Handbüchern und natürlich auch dem Lehren weiter. Als Kantor der Südlichen Evangelischen Gemeinde Helsinki (später als Gemeinde Sörnäinen bekannt) arbeitete er ab dem Jahr 1911 als Organist. Im Jahr 1918 wurde er schließlich zum Professor ernannt.

Ilmari Krohn lebte außergewöhnlich lange, 92 Jahre. Schon während seines Lebens hat er als Komponist, Lehrer und internationale Figur Ruhm errungen, wovon zahlreiche Ehrungen und die Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Gesellschaften zeugen.

 

Quellen:

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