Zurück

Henry Bacon

George Henry Aslak Bacon
geb. 4.12. 1957 in Helsinki

1990 Magister der Philosophie und Lizenziat der Philosophie (Theaterwissenschaft, Universität Helsinki)
1994 Doktor der Philosophie (Theaterwissenschaft, Universität Helsinki)

Seit 2004 Professor für Film- und Fernsehforschung an der Universität Helsinki

2003–2004 Projektleiter des finnischen Filmarchivs
1999–2003 Forscher im finnischen Filmarchiv
1996- Verantwortlicher des Moduls Film- und Fernsehforschung in der Fachrichtung Theaterwissenschaft an der Universität Helsinki
1995- Privatdozent für Theaterwissenschaft an der Universität Helsinki
1994 Oberassistent auf Zeit für Film- und Fernsehforschung an der Universität Oulu
1995–1998 Assistenzprofessor auf Zeit im Institut für Kunst und Anthropologie an der Universität Oulu
Außerdem hat er als Lehrbeauftragter an der Universität Helsinki und an der Sibelius-Akademie sowie als freier Journalist gearbeitet.


Veröffentlichungen, Forschungsprojekte und sonstige wissenschaftliche Aktivitäten (auf Englisch).
Forschungsprojekte: 2011–2014 Leiter des Forschungsprojekts A Transnational Finnish Cinema an der Akademie von Finnland (auf Englisch).
Forschungsschwerpunkte: audiovisuelles Erzählen, der Film in Beziehung zu anderen Künsten, transnationale Filmgeschichte, der Reiz der fiktiven Gewalt, die Arbeit des Schauspielers im Film und die Geschichte der Oper.

Preise und Auszeichnungen
2006 Staatspreis für Popularisierung wissenschaftlicher Theorien in dem Buch Seitsemäs taide – elokuva ja muut taiteet (Die siebte Kunst – der Film und andere Künste)
2007 Ritterkreuz I. Klasse des Löwen von Finnland

Autoren: Henry Bacon und Riitta-Ilona Hurmerinta (Hrsg.)
Übersetzerin: Outi Könni.

Film und Welt verstehen

Henry Bacon studierte an der Universität Helsinki Theaterwissenschaft als Hauptfach und Musikwissenschaft als Nebenfach. Daneben beschäftigte er sich auch mit Literatur und den bildenden Künsten. Um Filmkunst zu verstehen, ist es wichtig, Künste vielseitig zu erforschen, weil der Film immer andere Künste als Vorbild gehabt hat. Es ist genauso wichtig, die Geschichte und die Gesellschaft zu verstehen, um die vielfältigen Funktionen des Films überblicken zu können. Das alles konnte Bacon nutzen, als er sich in sein erstes Forschungsthema, das Werk des italienischen Aristokraten, Regisseurs und Drehbuchautors Luchino Visconti mit seinem vielseitig kulturellen und marxistischen Weltbild, einarbeitete.

Durch die Kunst von Visconti begann Professor Bacon sich für die Adaptation zu interessieren: Was für eine Wechselwirkung gibt es zwischen verschiedenen Kunstgattungen und was passiert z. B. bei der filmischen Adaptation literarischer Stoffe. Danach hat Bacon angefangen darüber nachzudenken, wie ein Film uns Zuschauer dazu verleitet, eine fiktive Welt und eine fiktive Geschichte in unserem Kopf zu gestalten. Eine der faszinierendsten Dimensionen dieses Prozesses ist es, wie die Figuren mit Hilfe eines gekonnten Einsatzes schauspielerischer und cineastischer Mittel entstehen.

Die internationale Forschergemeinschaft der kognitiven Filmtheorie ist die wichtigste wissenschaftliche Bezugsgruppe für Bacon. Dort spricht man z. B. darüber, was für eine Wechselwirkung es zwischen dem Beobachten und dem Verstehen eines Films und der Welt gibt. Der Reiz vieler Filme gründet sich darauf, dass wir Ereignisse verfolgen können, die wir nicht in der Wirklichkeit erleben möchten. Für Prof. Dr. Henry Bacon war es eines der anspruchsvollsten Projekte zu erklären, warum so ein unheimliches und entsetzliches Thema wie Gewalt ein so wesentlicher Teil unserer Kunst und Unterhaltung ist.

Foto: Botschaft von Finnland in Berlin​.​​
Foto: Botschaft von Finnland in Berlin​.​​

 

Zurück